JGA

Wie im letzten Blogpost zum Thema „Polterabend“ bereits angekündigt: Heute nehmen wir den Brauch des Jungesellenabschieds/ des Jungesellinnenabschieds genauer unter die Lupe.

Den Abend, den die Verlobten meistens getrennt vom jeweiligen Partner mit den Freund*innen verbringen, den gab es schon im antiken Griechenland. Denn um 500 v.Chr. war es unter den Spartarnern, die von kindesbeinen auf an fürs Militär erzogen wurden, Gang und Gebe, dass der Bräutigam am Vorabend seiner Hochzeit mit den anderen Soldaten ums Feuer herum saß und viele Tosts auf ihn ausgesprochen wurden.

Später im 19. Jhd. entwickelte sich dann in Großbritannien die “Stag Night”, bei der die Männer aus beiden Familie zusammen kamen, um zu testen, ob der Bräutigam sich denn auch mit seinen neuen Pflichten auskenne und ihn ggf. aufzuklären. Auch eine Ansprache über die Bedeutung der Ehe durfte dort nicht fehlen. Analog dazu entwickelte sich die “Hen Night”, bei der die Frauen beider Familien zusammen kamen.
All diese Feiern haben allerdings gemein, dass die Brauteltern die Würde des zukünftigen Schwiegersohnes noch einmal unter die Lupe nehmen und die Verlobung ggf. noch im letzten Moment auflösen konnten 😀

Heutzutage ist der JGA ein fester Brauch in Bezug auf die Hochzeit und wird fast in jeder Kultur gepflegt.

Allerdings befindet sich die Feier des Abschieds aus dem Singleleben und „des letzten Tags in Freiheit“ seit einigen Jahren im Wandel.
Ging die Tendenz ab den 80er Jahren eher zu erhöhtem Alkoholkonsum, Sexualisierung, Bauchläden und peinlichen Aktionen, so wurde er mit der Zeit immer professioneller und zu einem richtigen Event, welches aufwändig geplant wird.
Wichtig dabei nur: Sprecht mit der Braut/ dem Bräutigam ab, was ihm/ihr gefallen würde, was er/sie gar nicht möchte und wo Grenzen sind.

Denn am wichtigsten war den Deutschen 2018, dass die Braut bzw. der Bräutigam einen schönen/unvergesslichen Tag hat.

Und ein paar Ideen, wie man der Braut/ dem Bräutigam einen eben solchen Tag kreieren kann, die findet Ihr hier auf meinem Pinterest-Mood-Board.

Diese Tendenz zeigt auch die Statistik „Worauf hatten die Deutschen im Jahr 20018 am wenigstens Lust bei Junggesellenabschieden“ aus dem Jahr 2018:

  1. Sich auffällig/ peinlich zu verkleiden
  2. Aufgaben erledigen (Küsse sammeln, Kondome verkaufen etc.)
  3. Mit dem Bauchladen durch die Stadt ziehen
  4. In einen Strip-Club gehen / Beusch einer/s Stripteasetänzer/in
  5. Sich sportlich zu betätigen (z.B.: Rafting, Hochseilgarten, Paintball, Poledance-Kurs)

Ich kann natürlich nur über den JGA für meinen Lieblingsmenschen sprechen, den ich organisieren durfte, aber für sie war er perfekt 🙂

Und zwar waren wir eine kleine aber feine Gruppe Mädels, die mit der Braut zusammen mit der Bahn zu mir nach Hamburg angereist sind. Der Dresscode war komplett schwarz, weiße Sneakers – Das war für jede leicht machbar 🙂
Der Code galt auch für die Braut, allerdings bekam sie dann direkt am Bahnhof ein pinkes Shirt auf dem „Ich will & er hat zu wollen“ vorne drauf stand und hinten das Hochzeitslogo der beiden.
Den Schriftzug hat meine Schwester (Litilpostkort) selbst gelettert, auf Bügelfolie ausgedruckt und aufgebügelt – Also komplett personalisiert.
Für den Rest gab es „Team Bride“-Buttons vom Depot.

Gemeinsam gings erstmal zu mir in die Wohnung, kleine Stärkung mit Sekt und selbstgebackenen Cupcakes – Die tollen Topper hat Litilpostkort gemacht, die essbaren Blüten kamen vom Großmarkt Hamburg, die Deko größtenteils von Depot und die Cupcakes von Matthias und mir 😀

Ein Blick auf den Timetable lässt erahnen: Wir hatten einiges vor! Weiter ging es zum Essen ins HardRock Cafe, wo uns sogar ein Goodiebag erwartet hat :O
Danach haben wir im Skurilum bei „Guschis geiler Grotte“ Gangstern aus dem Rotlichtmilieu beim Geld zurück klauen geholfen und anschließend den Abend auf dem Kiez ausklingen lassen – Ganz ohne blöde Spielchen und Verkleidungen, genauso, wie es sich die Braut gewünscht hatte 🙂

Ürigens haben wir mit Hamburg den Platz 1 für JGAs innerhalb Deutschlands erwischt… Schaut mal:

Ranking der besten Städte für einen JGA in Europa im Jahr 2019:

  1. Prag
  2. Hamburg
  3. Budapest
  4. Köln
  5. München
  6. Bratislava
  7. Amsterdam
  8. Berlin
  9. Mallorca
  10. Barcelona