Brautauto

Vorweg: Ich bin nicht der Kutschen-Typ. Ich kanns verstehen, wenn man es ist, aber ich verspüre nicht so die Prinzessinnen-Vibes in mir… Deshalb: Für das heutige Thema ist die Pferdekutsche Alternative! 😀

Aber es ist wie es ist – Das Brautpaar muss irgendwie zur Location der Trauung und wieder zurück kommen und laufen ist nun wirklich meistens keine Alternative! 😀

 Dabei ist es natürlich jedem selbst überlassen, ob das Brautpaar gemeinsam von zuhause abgeholt wird, oder ob beide getrennt zur Trauung fahren. Von der Trauung geht’s dann aber natürlich gemeinsam zur Feierlocation!

Was das Modell des Autos betrifft, ob es ein gegen Geld geliehenes Auto oder das eines Freundes/ eines Familienmitglieds ist ist dabei ganz Euch überlassen. Vom Oldtimer über den schicken Audi von der Trauzeugin kann alles, was vier Räder hat, verwendet werden 🙂 Was meistens bei allen Wagen gleich ist, ist dass sie geschmückt werden. Oft befinden sich Blumengestecke auf der Motorhaube und Blumen an den Seiten, gepaart mit meist weißen Bändern. Auch hier lässt sich die Deko wieder wunderbar auf den Brautstrauß und damit auf den Blumenschmuck bei der Trauung und Feier abstimmen 🙂

Immer öfters sieht man auch „Just Married“ Schilder an der Heckscheibe und die amerikanische Variante des böse Geister Vertreibens – Die Dosen am Auspuff. Diese sollen kräftig Lärm machen und scheppern, sodass sowohl ganz nach heidnischem Brauch die bösen Geister vertrieben werden, als auch alle Leute darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Paar nun verheiratet ist! Luftballons und alles andere was schmückt, ist natürlich am Auto auch erlaubt – Es sollte nur sicher befestigt sein für die Fahrt, damit Ihr Euch und andere nicht in Gefahr bringt!

Doch auch die Autos der Gäste werden oft mit bunten oder weißen Bändern geschmückt, z.B. an der Antenne, der Motorhaube oder den Türgriffen. Dadurch erkennt man zum einen direkt, wer zur Hochzeitsgesellschaft gehört und zum anderen wünschen die Gäste dem Brautpaar so viel Glück für die Ehe. Wo wir vorhin von den scheppernden Dosen gesprochen haben: Traditionell hupt die Gesellschaft auch was das Zeug hält, um auf das frisch verheiratete Paar aufmerksam zu machen. Nicht selten stimmen die entgegenkommenden Autos der Passanten als Glückwunsch in das Konzert mit ein – so oder so kommt bereits auf dem Weg zur Location langsam Partystimmung auf.

Der Autokorso nach der Hochzeit, in dem alle gemeinsam zur Location fahren, ist übrigens ein Brauch, der ursprünglich aus südlichen Ländern kommt. Dabei ging es darum, wie oben bereits erläutert, die bösen Geister zu vertreiben aber eben auch darum, das ganze Dorf zu informieren, dass geheiratet wurde. Diesen Brauch gab es sogar schon, als das Hochzeitspaar noch mit Kutsche oder Pferd unterwegs war.
Aber ACHTUNG: Wie sollte es anders sein – In Deutschland sind Autokorsos eigentlich verboten. Das resultiert daraus, dass das grundlose Hupen nicht erlaubt ist (eigentlich ein Warnsignal dies das). Aber kleine Entwarnung! Das unbegründete Hupen gilt nicht als Straftat, sondern bildet eine Ordnungswidrigkeit und somit bleibt es der Polizei überlassen, ob der Verstoß geahndet wird oder nicht – falls sie ihn bemerken sollten.

Kurz noch zum Schluss: Nicht zu verwechseln ist das Brautauto oder das Hochzeitsauto mit der Tradition des „Brautwagens“.
Dieser war der Pferdewagen, mit dem die Braut und Ihre Mitgift zu Ihrer neuen Familie gebracht wurde. Hierum ranken sich viele Bräuche und Traditionen, die den Rahmen des Blogposts sprengen würden. Es ist nicht ganz eindeutig, ob dieser Brauch der Grundstein für den Brauch des Brautautos war oder ob dieser eher eine Kombination aus der einfachen Beförderung und dem heidnischen Brauch des Geister Vertreibens ist.

Übrigens folgende Alternativen wären je nach Location und Jahreszeit denkbar: Rikscha, Segway, E-Scooter, Vesper, Fahrrad oder Schlitten.
Fallen Euch weitere Alternativen ein? 🙂