Hochzeitstorte
Leute! Endlich kommt der Blogpost zu einem meiner Lieblingsthemen: KUCHEN!
Richtig gehört: Heute geht’s um die Hochzeitstorte! Wie Ihr wisst lebe ich für Kuchen und Desserts (wers noch nicht weiß, kann das und noch mehr hier über mich erfahren) und die Hochzeitstorte ist für mich eine Herzenssache 😀

Doch fangen wir vorne an. Auch in diesem Fall geht der Brauch eines Kuchens bei der Hochzeit auf die Römer zurück. Bereits im alten Rom wurde der Überbelieferung nach ein trockener Mandelkuchen gebacken und über dem Braut paar zerkrümelt. So bekam das Brautpaar die größeren Stücke und die Gesellschaft hat sich im Anschluss über die Krümel hergemacht. Da Zutaten wie Zucker etc. damals sehr teuer waren, sollte dieser Brauch Reichtum und Wohlstand über das Brautpaar bringen. Kuchen war zu dieser Zeit noch etwas sehr besonderes und galt als Luxusgut.

Das hat sich erst im 19. Jahrhundert geändert, als insbesondere Zucker zu einem Alltagsgegenstand und für viele erschwinglich wurde. Zu dieser Zeit wurde auch der Beruf des Zuckerbäckers/Konditor eingeführt. Besonders in England ließ der Adel für Feste und Feierlichkeiten üppig verzierte Torten anfertigen, somit gelten die Briten als Gründer der aktuellen Tradition.

Mittlerweile sind der Phantasie bei den Torten ja keine Grenzen mehr gesetzt, ursprünglich war sie jedoch rund, weiß und mehrstöckig. Die weiße Farbe sollte zum einen die Reinheit symbolisieren und einen Bezug zur Braut herstellen. Zum anderen war Zucker nach wie vor immer noch etwas teurer und da die Glasur der Torte aus eben diesem bestand, konnten sich lediglich die reichsten Familien eine weiß überzogene Torte leisten. Was viele nicht wissen: In der Vergangenheit wurde die Hochzeitstorte auch als Kuchen der Braut” oder “Brauchkuchen” bezeichnet. 

Die Torten waren früher mindestens dreistöckig, da dies für die Dreifaltigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist) stand. Eine andere Variante war die fünfstöckige Torte, hierbei stand je ein Boden für Geburt, Kommunion/Konfirmation, Heirat, Kinder und Tod. So oder so ist es bis heute Tradition, dass die Oberste Etage (oder immerhin ein großes Stück, wenn sie nicht mehrstöckig ist) eingefroren wird. Es soll Unglück bringen diese während der Feier zu essen. Oft wird die Etage dann am ersten Hochzeitstag zur Feier des Tages aufgetaut.
Auch die Mehrstöckigkeit soll auf die Engländer zurück gehen: Dort brachten die Gäste Kuchen mit, die dann übereinander zu einem hohen Turm aufgebaut wurden, über welchen sich das Brautpaar dann küssten musste. Auch diese Tradition wird heute noch oft praktiziert.

Über die Art des Kuchens, die Füllung, Naked-Cake oder Fondant/ mit Sahne eingestrichen lässt sich viel diskutieren – Da geht’s darum, was Euch am besten schmeckt! Man sagt aber, dass eine Zutat eigentlich nicht fehlen darf: Marzipan. Denn Marzipan besteht aus drei Zutaten: Zucker, Mandeln und Rosenöl. Achtung! Es folgt eine schöne Begründung: Die Süße des Zuckers steht für das Glück und die Liebe, die Bitterkeit der Mandeln für die schlechten Zeiten, die gemeinsam bewältigt werden sollen und das Rosenöl symbolisiert die Leidenschaft in der Beziehung. Allein auf Grund der Begründung finde ich, sollte Marzipan unbedingt mit rein! 🙂
Zur Inspiration hier mal die neusten Torten-Trends.

Bevor wir zu den Alternativen kommen folgen noch schnell drei Traditionen rund um die Hochzeitstorte: 

  1. Die „Orakelbohne“. Kennt Ihr den Brauch eine geröstete und eine rohe Kaffeebohne in den Kuchen einzubacken? Der/ die Gäst*in, die die gebrannte Bohne findet wird sich als nächstes verloben und eine glückliche Ehe führen. Wer die rohe Bohne findet wird ewig Single bleiben – Ich kannte diesen Brauch zum Glück noch nicht, der ist schon fies… Kanntet Ihr ihn?

  2. Beim Anschneiden zeigt sich, wer in der Ehe die „Hosen an hat“ – nämlich der, der die Hand beim gemeinsamen Anschnitt der Torte oben auf hat!

  3. Das erste Stück gehört dem Brautpaar! Dieses Stück wird gemeinsam gegessen und zwar wird der Partner gefüttert – Das soll symbolisieren, dass sich die beiden die gesamte Ehe über fürsorglich umeinander kümmern werden.

Doch wann gibt’s die Torte? Traditionell (jedenfalls in Ostfriesland) gibt sie um Mitternacht zusammen mit einer Tasse Tee. Aber sind wir ehrlich: Wer (außer mir, die immer und zu jeder Tages-/Nachtzeit Kuchen essen kann) mag da schon in besoffenem Kopp Kuchen essen? Oft bleibt dann viel von der Torte über. Deshalb finde ich die Idee sie bereits beim Sektempfang, bzw. Kaffee und Tee am Nachmittag zu servieren sehr gut. So wird auch der kleine Hunger am Nachmittag direkt mit abgedeckt.
Und sollte am Ende doch zu viel überbleiben: Was haltet Ihr von schön gestalteten Pappboxen, in denen jeder Gast als Geschenk nach der Feier ein Stück der leckeren Torte für den nächsten Tag mit nach Hause nehmen kann? Das wäre mein Highlight und nichts würde verschwendet werden!

Aber nun wirklich zu den Alternativen! Neben einer klassischen Torte oder einem Kuchen sind Cupcakes und Donuts immer mehr im kommen. Oft gibt’s eine kleine Torte oben auf der ersten Etage zum symbolischen Anschneiden, aber sonst gibt’s nur kleinere Kuchenvarianten. Dann muss nicht jeder Eurer Gäst*innen nach dem guten Essen noch ein dickes Stück (Sahne-)Torte verputzen! Cake-Pops oder Dessert-Buffets bieten sich da natürlich auch an.
Aber warum muss es immer süß sein? Nicht jeder ist Fan von Dessert- und Kuchenbuffets – Es geht auch anders: Was haltet Ihr von einer Käsetorte? Oder einem herzhaften Käsebuffet? Also ich wäre auf jeden Fall dabei! 🙂