Alt, neu, geliehen, Blau

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber der heutige Brauch ist der erste, den ich von meiner Mutter im Bezug auf Hochzeiten gelernt habe: Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues. Lasst uns einen Blick auf die Herkunft werfen und was die vier Gegenstände bedeuten!

Zu diesem Brauch wird es heute keine Alternativen geben, aber dafür viele Ideen, wie man ihn umsetzen kann! Die Listen findet Ihr unter den jeweiligen Aspekt 🙂

Langsam laufen die Engländer den alten Römern den Rang ab: Genau wie bei der Hochzeitstorte sind auch für diesen Brauch die Engländer verantwortlich! Im viktorianischen England gab es den Reim “Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe”. Übersetzt bedeutet er: “Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und ein Glückspfennig im Schuh“. Der Brauch schwappte natürlich nach Amerika rüber und auch wir haben ihn adaptiert.

Doch wofür stehen die vier Gegenstände, die die Braut bei sich tragen soll?

Etwas Altes

Ein alter Gegenstand soll die Vergangenheit der Braut, also das Leben vor der Ehe, symbolisieren. So kann sie ihrer Familie zeigen, dass sie trotz der neuen Familie, die sie gründen wird, immer zur eigenen Familie gehören wird.
Zudem sollte er in der Vergangenheit vor dem „bösen Blick“ schützen, der die Ursache für Unfruchtbarkeit sein sollte. Gepaart mit den Neuen Gegenstand stehen die beiden Sachen ebenfalls für den Übergang vom alten in das neue Leben.

Tipps für etwas Altes:

  • Familienerbstück, Schmuck z.B.

  • der Schleier Eurer Mutter/ Oma

  • Altes Stofftaschentuch eurer Oma/Tante

  • Ein Foto von eines Familienmitglieds in einem Anhänger

  • Taschenspiegel von einer Verwandten

Pro-Tipp: Falls Eure Mutter, Eure Schwester oder sogar Eure Oma Ihr Hochzeitskleid noch hat, dann lasst Euch ein Stück des Stoffes auf Höhe Eures Herzens in Euer Kleid innen einnähen. So ist es nicht für alle sichtbar, aber Ihr habt Eure Liebsten ganz eng am Herzen dabei!

Etwas Neues

Der neue Gegenstand symbolisiert die Freude für das Neue, also den neuen Lebensabschnitt. Damit verbunden wird die Hoffnung und der Optimismus!

Tipps für etwas Neues:

  • Das Brautkleid

  • Neue Brautschuhe

  • Neuer Brautschmuck/ -accessoires

  • Der Hochzeitsstrauß

Pro-Tipp: Eine schöne Geste ist es, wenn Eure Schwiegermutter Euch etwas Neues für die Hochzeit kauft und Euch so offiziell in der Familie des Ehepartners willkommen heißt.

Etwas Geliehenes

Durch das Leihen eines Gegenstandes von einer Frau die bereits glücklich verheiratet ist, soll der Braut Glück garantiert werden. Man „borgt“ sich quasi das Glück bei einem Familienmitglied oder einer engen Freundin und hofft, dass es überspringt. Dadurch, dass man es sich von Freunden oder der Familie leiht, steht das Ausleihen auch für die Geborgenheit zwischen der Braut, ihrem Freundeskreis und der Familie. Gleichzeitig soll das Symbol Sie aber auch daran erinnern, dass die Freundschaft, genau wie die Liebe zwischen dem Brautpaar, gepflegt und gehegt werden muss, damit sie lange besteht.

Tipps für etwas Geliehenes:

  • Ohringe oder Kette von der Mutter

  • Haarschmuck oder eine Haarspange von eurer Schwester

  • Tasche der Schwiegermutter

  • Ein Glücksbringer

  • Der Schleier eurer Trauzeugin

  • Der Reifrock einer verheirateten Freundin

Pro-Tipp: Bindet Eure Freundin ein, die keine Trauzeugin geworden ist und leiht Euch z.B. ein Armband von ihr, was sie vielleicht sogar selbst bei ihrer Hochzeit getragen hat! So könnt ihr noch mehr liebe Freunde aktiv einbinden.

Etwas Blaues

Heute gilt weiß als Frabe der Reinheit – Früher war es die Farbe blau. Zudem steht die Farbe bis heute für Treue. Damit darf etwas blaues definitiv nicht als Symbol an der Braut fehlen! Der Brauch, etwas Blaues bei sich zu tragen, kommt bereits aus dem antiken Israel und wurde in England mit dem Spruch „Married in blue, lover be true“ zu einem festen Hochzeits-Farbschema.

Tipps für etwas Blaues:

  • Strumpfband

  • Schuhe

  • Brauttasche

  • Brautstrauß (Blumen oder Bänder)

  • Schmuck

  • Liedschatten

  • Haarschmuck

  • Nagellack / Lidschatten

  • Unterwäsche

Pro-Tipp: Wer keine Lust auf das klassische blaue Strumpfband hat, der kann auch einen Knopf am Brautkleid durch einen blauen ersetzen. Ganz unauffällig und trotzdem ein Statement!

Was sich von “Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe” hier nicht so ganz durchgesetzt hat, ist der Glückspfennig im/ unterm Schuh. Dieser sollte Wohlstand bringen.
Die klassische Interpretation der Hochzeitstradition ist ein altes Taschentuch, ein neues Hochzeitskleid, geborgter Brautschmuck und ein blaues Strumpfband – Aber Ihr habt ja nun reichlich Ideen, wie Ihr den Brauch für Euch umsetzen könnt. 🙂